#31 Es läuft super … oder? – Ehrliche Führung zwischen Selbstbild und Realität

Show notes

Thema
Psychische Gesundheit, Motivation, Leadership, Selbstreflexion, Reiss Motivation Profile, Teamdynamik, Unternehmenskultur

🎙️ Hosts
Riccardo Schmid
🌐 rskom.ch

Miriam Soliva
LinkedIn | miriamsoliva.com


📌 Links & Ressourcen

💬 Was bedeutet bei dir im Team „es läuft super“ – und wie ehrlich ist das wirklich gemeint? Schreib uns deine Gedanken!

Show transcript

Riccardo Schmid: Herzlich willkommen zum Podcast „Transformation und Leadership“. Ich bin dein Co-Host, Riccardo Schmid.

Miriam: Und ich bin Miriam Soliva.

Riccardo Schmid: Heute in der 31. Folge unseres Podcasts „Transformation und Leadership“ sind wir wieder einmal zu zweit unterwegs. Wir haben ein Thema, das wir unbedingt besprechen wollen.

Miriam: Genau. Es geht um die Tagesschau von gestern Abend, oder?

Riccardo Schmid: Ja, da kam ein Beitrag, in dem es darum ging, dass mehr Menschen krank sind. Der Titel war: „Absenzen am Arbeitsplatz – ein wachsendes Problem für KMU“. Das hat uns dazu veranlasst, diese Folge zu starten.

Miriam: Die Grundlage war eine Studie. Die Belastung auf KMU steigt, wenn Mitarbeitende vermehrt ausfallen – besonders wegen Überlastung, mentaler Belastungen oder psychischer Erkrankungen. Das macht nachdenklich.

Riccardo Schmid: Vor einem Monat habe ich auf LinkedIn eine Umfrage gemacht. Ich habe Führungskräfte gefragt: „Kennst du dein Team wirklich?“ Was denkst du, wie ist die Umfrage ausgegangen?

Miriam: Ich würde sagen: Man kennt, wie sie arbeiten, ob sie verheiratet sind, ob sie Kinder haben – vielleicht auch, wie viele. Manche kennen sogar die Namen der Kinder. Aber wirklich kennen? Da wäre meine Antwort: eher nicht.

Riccardo Schmid: 73 % haben mit Ja geantwortet, dass sie ihr Team wirklich kennen. Aber es gab nur die Antwortoptionen Ja oder Nein. 27 % haben mit Nein geantwortet. Viele, die nicht teilgenommen haben, waren sich wohl nicht sicher. Natürlich ist die Umfrage nicht repräsentativ – aber doch spannend.

Miriam: Was heißt es eigentlich, Mitarbeitende zu kennen? Name, Familienstand, Hobbys? Oder wissen, was sie belastet, was ihnen Freude macht, ob sie gut schlafen? Ich glaube, die Zahl wäre deutlich tiefer, wenn es um dieses tiefergehende Kennen geht. Und: Wie gut kennen die Mitarbeitenden ihre Führungskraft?

Riccardo Schmid: Genau. Es stellt sich auch die Frage, wie viele Mitarbeitende jemand hat – 10, 20 – vielleicht auch Teilzeit, Homeoffice, man sieht sich kaum. Ich glaube nicht, dass man alle wirklich kennt.

Riccardo Schmid: Vielleicht ist das auch eine Frage, die wir am Schluss des Podcasts nochmal stellen sollten: „Kennst du deine Mitarbeitenden – oder deinen Chef?“ Müssen wir uns merken. Und witzigerweise hast du heute Morgen noch einen Beitrag gemacht – es ging um Akquisition. Wir sind ja auch viel in der Kundenakquise und sehen genau das: Energie reinbringen, Motivation erkennen, Potenziale freilegen …

Miriam: Ich habe das jetzt zwei-, dreimal erlebt: Mitarbeitende sagten mir, „Ihr müsst zu uns kommen, bei uns ist das echt wichtig“. Aber wenn wir mit den Entscheidungsträgern sprechen, heißt es: „Alles gut, wir brauchen nichts.“ Da frage ich mich: Woran liegt das? An den Mitarbeitenden? Oder getraut man sich nicht, offen zu sagen, dass etwas nicht gut läuft? Im Sport ist es doch auch so: Man trainiert nicht nur, wenn man verliert – man trainiert immer, auch wenn’s gut läuft.

Riccardo Schmid: Ja, genau. Viele Unternehmen sagen: „Wir haben einen Workshop zur psychologischen Sicherheit gemacht, jetzt ist alles gut.“ Und dann: zurück zum Daily Business. Aber wenn 73 % sagen, sie kennen ihr Team – und gleichzeitig jedes vierte KMU mit zunehmenden Absenzen kämpft – dann passt da doch etwas nicht.

Miriam: Genau. Diese Diskrepanz. Man sagt nichts – aus Angst, Konsequenzen zu spüren. Gerade in Unternehmen mit Bonus- oder Beförderungsmodellen ist es einfacher, loyal zu wirken als kritisch zu sein. Aber was heißt denn „loyal“ überhaupt?

Riccardo Schmid: Richtig. Und es ist doch auch so: Wenn man sich selbst nicht kennt, wie will man dann Interesse an anderen zeigen? Wer Leadership übernimmt, muss echtes Interesse an Menschen haben – ganzheitlich.

Miriam: Das Reiss Motivation Profile® hat mir geholfen zu verstehen, warum ich so funktioniere wie ich funktioniere. Und auch, dass andere anders ticken. Mein „just right“ ist nicht das der anderen – das zu erkennen war eine wichtige Erkenntnis.

Riccardo Schmid: Bei mir war es genauso. Ich habe früher vieles über meine eigenen Motive abgestülpt – z. B. Ehrlichkeit oder Transparenz. Jetzt kann ich Unterschiede besser akzeptieren.

Riccardo Schmid: Vielleicht ist das auch eine Frage, die wir am Schluss des Podcasts nochmal stellen sollten: „Kennst du deine Mitarbeitenden – oder deinen Chef?“ Müssen wir uns merken. Und witzigerweise hast du heute Morgen noch einen Beitrag gemacht – es ging um Akquisition. Wir sind ja auch viel in der Kundenakquise und sehen genau das: Energie reinbringen, Motivation erkennen, Potenziale freilegen …

Miriam: Ich habe das jetzt zwei-, dreimal erlebt: Mitarbeitende sagten mir, „Ihr müsst zu uns kommen, bei uns ist das echt wichtig“. Aber wenn wir mit den Entscheidungsträgern sprechen, heißt es: „Alles gut, wir brauchen nichts.“ Da frage ich mich: Woran liegt das? An den Mitarbeitenden? Oder getraut man sich nicht, offen zu sagen, dass etwas nicht gut läuft? Im Sport ist es doch auch so: Man trainiert nicht nur, wenn man verliert – man trainiert immer, auch wenn’s gut läuft.

Riccardo Schmid: Ja, genau. Viele Unternehmen sagen: „Wir haben einen Workshop zur psychologischen Sicherheit gemacht, jetzt ist alles gut.“ Und dann: zurück zum Daily Business. Aber wenn 73 % sagen, sie kennen ihr Team – und gleichzeitig jedes vierte KMU mit zunehmenden Absenzen kämpft – dann passt da doch etwas nicht.

Miriam: Genau. Diese Diskrepanz. Man sagt nichts – aus Angst, Konsequenzen zu spüren. Gerade in Unternehmen mit Bonus- oder Beförderungsmodellen ist es einfacher, loyal zu wirken als kritisch zu sein. Aber was heißt denn „loyal“ überhaupt?

Riccardo Schmid: Richtig. Und es ist doch auch so: Wenn man sich selbst nicht kennt, wie will man dann Interesse an anderen zeigen? Wer Leadership übernimmt, muss echtes Interesse an Menschen haben – ganzheitlich.

Miriam: Das Reiss Motivation Profile® hat mir geholfen zu verstehen, warum ich so funktioniere wie ich funktioniere. Und auch, dass andere anders ticken. Mein „just right“ ist nicht das der anderen – das zu erkennen war eine wichtige Erkenntnis.

Riccardo Schmid: Bei mir war es genauso. Ich habe früher vieles über meine eigenen Motive abgestülpt – z. B. Ehrlichkeit oder Transparenz. Jetzt kann ich Unterschiede besser akzeptieren.

Miriam: Wem würdest du so einen On-Point-Deep-Dive empfehlen?

Riccardo Schmid: Grundsätzlich allen – aber vor allem Führungskräften. Selbstreflexion ist das A und O im Leadership. Und das Reiss Motivation Profile® ist ein einfacher und nachhaltiger Weg. Du machst es einmal und hast für immer ein stabiles Fundament.

Miriam: Oft werden solche Tools nur für das obere oder mittlere Kader genutzt. Aber gerade im operativen Alltag – im Team, das täglich zusammenarbeitet – wäre es genauso wichtig. Wenn Mitarbeitende nicht nur Namen und Hobbys kennen, sondern auch die inneren Antreiber der Kollegen, entsteht ganz andere Zusammenarbeit.

Riccardo Schmid: Genau. Und dann liest man überall: „Soft Skills werden wichtiger!“ Aber wenn man fragt, was eigentlich wichtig ist, weiß es niemand genau. Es heißt dann: „Hauptsache jemand, der passt.“ Aber woran misst man das wirklich?

Miriam: Die weiche Aprikose im Früchtekorb. (lacht)

Riccardo Schmid: Genau! Spontane Idee: Wenn jetzt jemand aus einem Team von 5–10 Leuten zuhört und sagt „Das wäre genau das Richtige für uns“, dann machen wir ein Angebot. Ihr bringt die Profile – wir machen einen Tagesworkshop. In der Ostschweiz, irgendwo in der Nähe. Wir schreiben es in die Show Notes!

Miriam: Wichtig: Die Aufnahme ist im Juli 2025, ausgestrahlt wird im August 2025 – also meldet euch zeitnah!

Riccardo Schmid: Wenn man das wirklich lebt – im Team, in der Führung – dann entsteht echter Impact. Die Leute bleiben engagiert, weil es passt. Nicht nur aus Pflicht.

Miriam: Aber dafür braucht es Ehrlichkeit, Reflexion, Transparenz. Ich glaube, viele Menschen haben Angst davor, ihrem eigenen Spiegelbild zu begegnen. Und trotzdem: Macht euch Gedanken. Wenn ihr euch selbst nicht in die Augen schauen könnt – wie wollt ihr das mit anderen tun?

Riccardo Schmid: Zum Schluss eine ehrliche Frage an euch: Was bedeutet für dich „Es läuft super“, wenn niemand ehrlich spricht? Vielleicht betrifft es sogar dein Team?

Miriam: Viele Fragen bleiben offen – und das ist vielleicht auch gut so. Sie wirken nach.

Riccardo Schmid: Wenn du jetzt zugehört hast und denkst: „Eigentlich ja – es passt gerade nicht wirklich“ – dann melde dich bei uns. Bei Miriam, bei mir, bei RSCOM. Wir wollen wirklich, dass Menschen gerne arbeiten. Und das schaffen wir nur gemeinsam.

Miriam: Danke fürs Zuhören. Macht euch Gedanken. Und ihr wisst, wo ihr uns findet.

Riccardo Schmid: Die nächste Folge ist wieder ein Interview – so viel sei verraten. Ciao zusammen!

Miriam: Genau.

New comment

Your name or nickname, will be shown publicly
At least 10 characters long
By submitting your comment you agree that the content of the field "Name or nickname" will be stored and shown publicly next to your comment. Using your real name is optional.